Wir lieben Meeresalgen und verwenden sie fast täglich in unserer Küche. Dulse bzw Lappentang, so haben wir schon oft geschrieben, ist unsere absolute Lieblingsalge. Ein Grund, weswegen wir Algen bewusst in unsere Ernährung einbauen, ist wegen ihrer Nährstoffdichte.
Algen liefern eine ganze Reihe an Nährstoffen und Spurenelementen, darunter Mangan, Selen, Phosphor und Eisen. Hauptsächlich bekannt sind Meeresalgen aber für einen ganz bestimmten Nährstoff: Jod. Und darum geht es in diesem Beitrag.
Jod ist ein sehr wichtiger Nährstoff. Medizinisch ist die erste Assoziation mit Jod die Schilddrüse.
Dr. Strunz über Jod
„Stimmt“, schreibt Dr. Strunz über diese Assoziation. Aber: „Irgendetwas haben wir bei Jod noch übersehen. Noch nicht verstanden. Wie man auf diesen Gedanken kommt? Es geht hier um die Jodmenge. Um die tägliche Einnahme. Da gibt es unter den Völkern Diskrepanzen um den Faktor 1000. So etwas ist mir noch nie untergekommen.“
Anfang des Monats fand in Düsseldorf der 1. Deutsche Jod-Kongress statt. Dr. Strunz hat teilgenommen und seine Eindrücke geteilt, die ich hier Auszugsweise wiedergebe:
- Professor Dr. Roland Gärtner – Der Jod-Papst Deutschlands – keiner weiß mehr über das Thema
- Dr. Torremante – Jodforscher der Uni Hohenheim. Er experimentiert im Labor mit verschiedenen Krebszelllinien (u.a. Brust, Pankreas, Lunge) und hohen Jod-Dosen und bringt die Zellen so zum Absterben.
- Ulrike Gonder – Deutschlands Fettexpertin informierte über die synergistischen Wirkungen von Fettsäuren und Jod, Selen, Vitamin A und warum Jod unser Hirn vor IQ-Verlust schützen kann.
- Frau Dr. Bettina Hees – Algologin (Algenexpertin) und Ärztin forscht über die medizinischen Wirkungen von Meeresalgen. Wir staunten über diese Wunderwerke der Natur und beneiden alle Völker, die diese noch regelmäßig in ihrer Nahrung haben.
- Professor Dr. Spitz – „Mr. Vitamin D“ kann auch Jod bzw. führte den Teilnehmern vor Augen, dass Jod die Evolution unseres Gehirns erst ermöglichte und begeisterte durch einen evolutions-medizinischen Vortrag im gewohnten „Spitzen“-Stil.
- Dr. Sojitrawalla – seit 40 Jahren Nuklearmediziner und auf der Spur von Jodmangel bei seinen Patienten erklärte die Bedeutung von Jod-Diagnostik. Jodmangel kann man nachweisen und zwar im Urin.
- Das Forscher Ehepaar Dr. Jens Pohl und Dr. Adriana Radler-Pohl haben als Zellbiologen gearbeitet, bevor sie sich seit einigen Jahren als Heilpraktiker niederließen. Ihre Vorträge zu der Bedeutung von Jod außerhalb der Schilddrüse und zur Bedeutung des Natrium-Jodid-Symporters haben wichtiges Detailwissen geliefert.
Auf seiner Webseite schreibt Dr. Strunz sehr viel über Jod und wie wichtig dieser Nährstoff für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ist. Da sind einige interessante Beiträge und ein Besuch lohnt sich definitiv.
Edubily über Jod
Edubily beschäftigt sich auch tiefgehend mit Jod, z.B. in dem Beitrag Wie ich meine Schilddrüse selbst behandeln konnte – Ein Erfahrungsbericht oder Was Jod mit Deiner Körbchengröße zu tun hat (Auch für Männer!).
Bücher über Jod
Bücher über Jod gibt es einige. Es gibt sogar ein eigenes Kochbuch mit dem Ziel, Jod-reicher zu kochen! Das Jod-Kochbuch: 50 köstliche Rezepte mit jodhaltigen Lebensmitteln wurde von zwei Heilpraktikern geschrieben.
Diese haben auch das Buch Jod. Schlüssel zur Gesundheit: Wiederentdeckung eines Heilmittels. Neue Power für Ihre Körperzellen. geschrieben.
Jod in der Ernährung
Meeres-Algen aus Wildernte sind der beste natürliche Lieferant an Jod. Daneben gibt es aber auch Jod als Ergänzungsmittel, z.B. als sog. Lugol’sche Lösung. Solche Jod-Tropfen sind vorzuziehen, wenn man Jod gezielt ergänzen möchte und es auf die genaue Menge ankommt.
Jod-Gehalt in Meeres-Algen
Wir wissen, dass Meeresalgen reich an Jod sind. Aber wieviel Jod genau? Das ist praktisch unmöglich zu sagen.
Zum einen hängt es von der Sorte ab. Dulse, Kombu, Nori, Wakame – alle nehmen unterschiedlich viel Jod aus dem Meerwasser auf. Kombu, Wakame, und Dulse sind in der Regel jodreicher als Nor.
Beim Stichwort Meerwasser sind wir auch bei dem zweiten Punkt: Wo die Algen herkommen, die Jahreszeit, die Trocknung – alle Faktoren spielen eine große Rolle. Der Jodgehalt kann deswegen um ein Vielfaches schwanken.
Bekannt ist aber, dass das Kochen – egal ob in der Pfanne wie bei Dulse-Chips oder gekocht in der Suppe oder Eintopf – den Jodgehalt drastisch reduziert. 15-30 Minuten in köchelndem Wasser führt bei Kombu zu einer Reduktion von bis zu 99%!
Vielleicht mag sich der eine oder andere nun fragen, ob man dann doch nicht lieber Algen roh zu sich nehmen soll, weil man doch gerade mehr Jod in seiner Ernährung haben möchte.
Unserer Ansicht nach nicht. Algen können im rohen Zustand eine unheimlich hohe Menge an Jod haben und die Schilddrüse kann leicht überfordert werden. Insbesondere bei uns in Mitteleuropa, wo die Böden einen Jodmangel aufweisen und die Bevölkerung im Schnitt unterversorgt ist mit Jod.
Zwar nehmen Japaner 1000x mehr Jod zu sich als wir, aber sie sind aufgrund ihrer Ernährung seit Kindesbeinen an daran gewöhnt. Ihr Körper hat sich dem angepasst.
Jodreiche Lebensmittel (und auch Jod-Ergänzungen) sollten daher langsam in die Ernährung eingeführt werden. Algen wie Kombu und Wakame werden zudem traditionell nie roh gegessen, sondern immer gekocht. Wir sollten uns an die kulturell überlieferten Zubereitungsmethoden halten.
Thank you for this article on Iodine, especially on health. It is usually perceived that Iodine is just stuck with salt. But truth is, it has many beneficial qualities we are not aware about.